Transition / Performance / Re-entry
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Temporary Installation
ist ein Performanceformat, das Kommunikationsprozesse zum Thema hat und unterschiedliche Veranstalt-ungsorte mit ihrem eigenen Kontext konfrontiert, diesen aufbricht indem es ungewohnte Diskurse startet; etwa Theorieansätze in ein Szenelokal bringt, in der Kaffeepause einer Konferenz Reiseberichte erzählt, das private Zimmer zum Ausstellungsraum macht.
Die Temporary Installations sind immer ein Versuch, scheinbar entfernte Orte und Ideen zusammenzubringen, mit Verbindungen zu experimentieren, Perspektiven zu erweitern; dabei aber auch sehr genau auf den eben vorhandenen Rahmen, mit dem gegenwärtige Publikum Bezug nimmt, nach den reellen Bezugspunkten Ausschau hält.

Die Erste Temporary Installation fand in der kleinen, queeren Bar “Marea Alta” in Wien statt. Wir legten hunderte von Fotos, wie sie über die Jahre in unserem Privatleben entstanden waren, auf den Tischen und an der Bar aus. Am späteren Abend gaben wir diesen in einer Rede, die von der Theke aus gehalten wurde, einen Rahmen. Inhaltlich ging es dabei um Bildbetrachtung und Bilderflut. Und wir brachten die Stille wie sie von John Cage verstanden wurde mit der Cyborgtheorie Perniolas zusammen.
“Cage deffiniert Musik als Aufmerksamkeit, die einem Geräusch geschenkt wird. Kunst ist nicht der Ausdruck sondern eine Form wie man der Realität gegenübersteht.
Perniola beschäftigt sich mit der Dingwerdung des Subjekts, um, als auf das minimalste Reduzierte, unter einem Begriff Zusammengefasstes, über das einzelne Empfinden hinauszugehen.
Die Bilder sind als Bilder zu sehen, die in einem Leben entstanden sind, das auch ein anderes sein könnte, auch Deines sein könnte, auch das eines Dings, eines Cyborgs; eine Realität, die eine andere ist, je nach der investierten Aufmerksamkeit. Und dann kann man vielleicht im eigenen Leben gesehene Bilder als solche erkennen und gleichzeitig wissen, dass es auch andere sein könnten.”
In der letzten Temporary Installation “reaching deadlock” findet schließlich eine Bildverweigerung statt.
Die Fotos die Dorian und Chris wenige Tage vor der Operation von Chris gemacht haben, werden nicht entwickelt. Es wird nur die Filmrolle in einer mächtigen Konstruktion aus Stahlrohren ausgestellt. Vier Tage lang trifft man sich zu Konzert, Frühstück, Zusammensein in dem kleinen artspace im dritten Bezirk, unweit der Wohnung der Künstler, in der das verlassene Zimmer des Toten, mit einer feinen Haut (Latex) überzogen, besucht werden kann.
Die stille Aufmerksamkeit endet in dem Manifest:
“ Ich würde gerne Kunst über das Loslassen machen, K. leben, nicht zeigen und festhalten, nicht zur Kunst erklären, einfach leben und wer dabei ist, ist mein Rezipient”