alltäglich, trivial, primitiv, nebensächlich, beiläufig, ephemer

Zwei Linien von zwei Menschen geführt, die sich zu keinem Ziel gegenseitig provozieren, inspirieren, verspielt umeinander kreisen, ineinander verfangen, mit- und gegeneinander, nebeneinander, launisch das sich weitende Feld des karierten Papiers entdecken, erobern, es markieren und nebenbei strukturieren. Eine unscheinbare Geste, ein ephemeres Spiel.

Dieses Relikt einer tiefen Verbundenheit zweier Menschen, die mit größter Leichtigkeit sich ein gemeinsames Terrain erschließen, bekommt, durch den Tod des einen, wenige Monate später, einen neuen Kontext und wird um einen Text erweitert, der diese Dimension der Bewegung zwischen Entstehen–Vergehen–Verändern und Verändert-Werden durchackert und ergründet.

Ein Text wie ein Orientierungsversuch. Die Worte bleiben ohne Satzzeichen nebeneinander stehen, als könnten sie jederzeit neu verschoben und anders zusammengesetzt werden. Der Mut zur Lücke und zum Unabgeschlossenen ist alles was bleibt.